BEOBACHTUNGEN MIT BLOSSEM AUGE
ASTRONOMIE BEI NACHT
Liebe Astrofreunde
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Wer sich im Himmel zurechtfinden will, muss zunächst die Sternbilder der verschiedenen Jahreszeiten kennenlernen, und das geht am besten ohne Fernrohr. Beim Aufsuchen der Planeten spiele die Ekliptiksternbilder eine besondere Rolle.
EIN BLICK ZUM NACHHIMMEL
Mit fortschreitender Dämmerung kann man verfolgen, wie sich immer mehr Lichtpunkte gegen den zunehmend dunkler werdenden Himmel abzeichen: zuerst die hellsten Sterne und mit ihnen vielleicht sogar ein Planet, dann auch weniger helle Objekte. Wer schon in dieser frühen Phase die Sterne zuordnen möchte, es ist Ratsam sich anhand einer Sternenkarte mit den Sternbildern und ihrer aktuellen Stellung am frühen Abendhimmel vertraut zu machen. Dagegen fällt die Orientierung, also die Zuordnung der Himmelsrichtungen, zumindest anfangs noch recht leicht, denn in der ersten Stunde nach Sonnenuntergang kann man die Richtung in der die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, einfach an der Aufhellung des Himmels erkennen.
Diese Richtung entspricht ungefähr dem Blick nach Westen, im Winterhalbjahr eher Südwesten, im Sommerhalbjahr esher Nordwesten. Wer nach Westen schaut, hat linker Hand Süden und rechter Hand Norden. Den POLARSTERN findet man somit bei ausreichender Dunkelheit vielleicht eine Stunde nach Sonnenuntergang, rechts von der Richtung zur untergegangenen Sonne. Im Gegensatz zu den übrigen Sternen und Sternbildern wird er dort auch den Rest der Nacht über verweilen, denn der POLARSTERN steht immer an fast genau derselben Stelle, da die Erdachse fast exakt in seine Richtung zeigt.
ALLES DREHT SICH
Das Auffinden der übrigen Sternbilder bereitet vor allem Anfängern oft große Schwierigkeiten. Schuld daran ist zum einen die Drehung der Erde, die den Sternenhimmel im Laufe einer Nacht vor unseren Auge rotieren lässt. Ein Sternbild, das zu Beginn der Nacht halbhoch im Südosten steht, wandert bis zur zweiten Nachthälfte in den Südwesten und kann bei einsetzender Morgendämmerung schon untergegangen sein. Ein anderes das am Abend tief über dem Nordwesthorizont steht, verschwindet im Laufe der Nacht und steigt am nächsten Morgen im Nordosten wieder empor. Im Prinzip ist dies vergleichbar mit der Wanderung eines Stundenzeigers, der ja auch mit der Zeit seine Richtung verändert. Und tatsächlich kann man mit etwas Übung aus der Stellung der Sternbilder zumindest ungefähr die Uhrzeit ablesen. Erschwert wird dies allerdings durch die Bewegung der Erde um die Sonne, denn diese sorgt dafür, dass ein bestimmtes Sternbild nicht immer zur gleichen Zeit in gleicher Blickrichtung steht. Will man zum Beispiel das Sternbild Orion nahe seiner höchsten Stellung am Südhimmel beobachten, so muss man Mitte Oktober um 4 Uhr aufstehen. In Mitte Dezember erreicht er die gleiche Richtung schon um Mitternacht und Mitte Februar sogar bereits um 20 Uhr.
Sucht man den Orion dagegen immer zur gleichen Zeit ( zum Beispiel um 20 Uhr), dann muss man Mitte Dezember nach Osten blicken. Mitte Februar nach Süden und Mitte April an den Westhorizont. Im Prinzip geht die Sternenuhr jeden Tag rund vier Minuten vor.Dies ist, wie vorhin bereits beschrieben , die Differenz zwischen Stern und Sonnentag, Pro Monat werden daraus etwa zwei Stunden und in einem Jahr genau ein Tag. Daher ändert sich der Anblick des Sternenhimmels im Laufe von drei Monaten (sechs Zeitstunden Differenz) völlig, und man spricht von einem Frühlings-, Sommer, Herbst und Wintersternhimmel.
DAS ÄQUATORSYSTEM
Die Position eines Objektes am Nachthimmel (zum Beispiel Stern, Planet, Galaxie) kann genau wie auf der Erde mit zwei Koordinaten angegeben werden. Auf der Erdoberfläche sind dies die geografische Länge und Breite, am Nachthimmel werden diese Koordinaten Rektaszension und Deklination genannt. Die Rektaszension wird mit dem griechischen Buchstaben alpha (a) abgekürzt und wird vom Nullpunkt auf dem Himmelsäquator, dem Frühlingspunkt, aus in Richtung Osten gezählt. Zähleinheiten sind Stunden, Minuten und Sekunden. Die Deklination delta (d) beschreibt den Winkelabstand des Objektes vom Himmelsäquator nach Norden, (positiv gezählt) oder nach Süden (negativ). Mit der Angabe von (a) und (d) lässt sich so der Ort jedes einzelnen Himmelsobjektes erfassen und in Katalogen und Atlanten angeben.
Der Äquatorring der Sternbilder
DIE HELLIGKEITEN DER STERNE
Das die Sterne am Nachthimmel nicht alle gleich hell sind, fällt jedem Beobachter sofort auf: Neben einigen wenigen Glanzlichtern gibt es zahlreiche lichtschächere Punkte, die in ihrer Gesamtheit die Sternbilder ausmachen. Zur Angabe der Sternenhelligkeiten benutzen die Astronomen ein System, dessen Grundzüge bereits vor mehr als 2100 Jahren von dem griechischen Astronomen Hipparch geschaffen wurden. Er teilte die Sterne in die Klassen 1 bis 6 ein, wobei die hellsten Sterne der ersten Größenklasse zugeordnet wurden, die schwächsten der sechsten ein System, wie es auch bei den Schulnoten verwendet wird.
Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte der englische Astronom Normen Robert Pogson auf der Grundlage dieser recht subjektiven Einteilung eine objektivierbare Helligkeitsskala und legte dabei fest, dass ein Helligkeitsverhältnis von 1:100 einer Größenklassendifferenz von 5 entspricht, von einem Stern erster Größenklasse erhalten wird also hundertmal mehr Licht als von einem Stern der sechsten Größenklasse.
Dabei zeigte sich, dass von den hellsten Sternen und Planeten noch deutlich mehr Licht bei uns ankommt als von einem Stern der ersten Größe, und so musste das System der Größenklassen in den negativen Bereich fortgesetzt werden. Als Einheit für die Angabe der Helligkeit wurde schlicht der Lateinische Ausdruck für Größenklasse, die Magnitude, festgelegt. Man verwendet ein kleines hochgestelltes (,,m“ ähnlich der Minute bei Zeitangaben).
Sirius, der hellste Fixstern am indischen Nachthimme, hat die Helligkeit -1,5 Magnitude, die Venus erreicht im größten Glanz -4,7 Magnitude die -12,6 Magnitude und die der Sonne bei -26,7 Magnitude entspricht. Mit dem bloßem Auge sieht man im besten FAll Sterne bis 6 Magnitude, mit dem Fernglas entwa 8 Magnitude und mit einem mittleren Amateurteleskop kommt man bis 13 Magnitude hin. Professionelle Großteleskope erreichen mit hochempfindlichen CCD-Detektoren mittlerweile fast 30 Magnitude.
DIE ERSTEN STERNBILDER
Vielleicht ist es für das Auffinden der Sternbilder hilfreich, sich die Reihenfolge der Sternbilder im Bereich des Himmelsäquators einzuprägen, so wie man die Abfolge der Ziffern auf einer Uhr auswendig kennt. Der Himmelsäquator ist die mittlere horizontale Linie. Der Himmelsäquator ist die Projektion des Erdäquators an die Himmelskugel und steht in Mitteleuropa in Südrichtung halbhoch am Himmel. Auf das bereits genannte Wintersternbild Orion folgen in Richtung Osten (also nach Links) der Kleine Hund ( mit dem Hauptstern Prokyon). Der Löwe (mit Regulus), die Jungfrau (mit Spica), der Schlangenträger (ohne auffallend hellen Stern), der Adler (mit Atair, der Wassermann, die Fische und schließlich der Walfisch sowie der Eridanus ( alle vier ohne hellere Sterne)
DIE EKLIPTIK DER STERNBILDER
Eine besondere Stellung unter den 88 Sternbilder am Himmel nehmen die Ekliptik oder Tierkreissternbilder ein.
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