Schwarzes Loch nahe der Erde entdeckt-es ist ungewöhnlich groß
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Das Schwarze Loch Gaia BH3
Das Schwarze Loch BH3
Das schwarze Loch Gaia BH3 ist ein sogenanntes stellares schwarzes Loch, das mutmaßlich entstand, als ein massereicher Stern kollabierte. Die stellaren schwarzen Löcher, die in der Milchstraße bisher nachgewiesen wurden, haben im Durchschnitt etwa zehn Sonnenmassen – Gaia BH3 ist also deutlich größer, derzeit sogar das größte bekannte stellare schwarze Loch in unserer Galaxie. Außerdem befindet sich das neu entdeckte schwarze Loch für kosmische Verhältnisse „extrem nah“ an der Erde, wie es in einer Mitteilung heißt: Es ist nur etwa 2000 Lichtjahre entfernt.
„Niemand hat damit gerechnet, ein massereiches schwarzes Loch zu finden, das in der Nähe lauert und bisher unentdeckt geblieben ist“, sagt Pasquale Panuzzo, Astronom am Observatoire de Paris und Leiter der aktuellen Studie. „Diese Art von Entdeckung macht man nur einmal in seinem Forscherleben.“ Entdeckt wurde das schwarze Loch, das selbst unsichtbar ist, durch die Taumelbewegung eines Begleitsterns. Die „Gaia“-Mission der Europäischen Weltraumorganisation Esa vermaß diese Bewegung über mehrere Jahre, Forscher, die die Daten auswerteten, stießen so auf das schwarze Loch.
Zusätzliche Daten von anderen Teleskopen wie dem „Very Large Telescope“ der ESO in Chile bestätigten die Masse des schwarzen Lochs. Die chemische Zusammensetzung des Begleitsterns erlaubt den Forscherinnen und Forschern Rückschlüsse auf den Stern, der kollabiert sein muss, um das schwarze Loch entstehen zu lassen. Der massereiche Stern dürfte vor seinem Kollaps aus sehr wenigen schweren Elementen oder Metallen bestanden haben – genau, wie es die Theorie vorhersagt. Die besagt, dass sogenannte metallarme Sterne im Laufe ihres Lebens weniger Masse verlieren und daher mehr Material übrig bleibt, aus dem beim Kollaps schwarze Löcher entstehen.
Die Anwesenheit von Gaia BH3 leitete das internationale Team aus der ungewöhnlichen Bewegung seines Begleitstern ab, der alle 11,6 Jahre das Schwarze Loch umkreist. Dieses außergewöhnliches Schwarze Loch hat nur 76% der Masse unserer Sonne und ist fünfmal so groß und weist eine niedrige Konzentration an schweren Elemente auf. Diese Eigenschaften deuten darauf hin, das der Stern alt ist, gebildet in einer Zeit, als das Universum weniger schwere Elemente zur Verfügung hatten.
Weitere Beobachtungen des schwarzen Lochs Gaia BH3 dürften mehr über das Objekt und seine Vergangenheit verraten. Beispielsweise könnte das „Gravity“-Instrument der ESO zeigen, ob das schwarze Loch Materie aus seiner Umgebung anzieht. Derzeit geht die Forschung davon aus, dass Gaia BH3 ein sogenanntes „schlafendes“ schwarzes Loch ist – ein schlafender Riese in unserer Milchstraße.
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AstroPITT